Programm 2012
LAND – urban in sicht 12 KünstlerInnen aus Graz, Wien und Linz setzten sich mit ihrem Blick auf das Land auseinander. Wodurch konstituiert sich das urban geprägte Bild vom regionalen Raum? Welche Assoziationen und Erfahrungsmuster manifestieren sich in unserer Vorstellung von ruraler Landschaft und deren BewohnerInnen? Im Zeitalter schneller Verfügbarkeit von Gütern und Informationen könnte die Behauptung eines wie auch immer gearteten Stadt-Land-Gefälles als obsolet angesehen werden. Dennoch üben Wohnort und sozialer Kontext einen beträchtlichen Einfluss auf die Werthaltungen und Handlungsweisen des Individuums aus. Diese spiegeln sich in den scheinbar unterschiedlichen Auffassungen der städtischen und ländlichen Bevölkerung – auf ökologischer, ökonomischer und sozialpolitischer Ebene wider. Dementsprechend bilden sich Urteile über “den Erholungs- und Produktionsraum Land” oder “die Landbevölkerung” im städtisch sozialisierten, subjektiven Bewertungssystem, seien sie nun positiv oder negativ konnotiert. In der direkten Auseinandersetzung der KünstlerInnen mit Landschaft und BewohnerInnen wurden diese Bilder auf Entstehung und Wahrheitsgehalt hin untersucht.Weitere Programmpunkte am Eröffnungstag:* Verleihung des 1. Schwarzautaler Kunst- und Kulturpreises durch die Schwarzauer Bevölkerung > Preisurkunde (pdf) Um die Bevölkerung zusätzlich aktiv in das Projekt miteinzubeziehen, wird diese eingeladen, als Jury zu fungieren. Am Eröffnungsabend konnten alle BesucherInnen aus der Gemeinde ihre Stimme für das ihrer Meinung nach relevanteste Kunstwerk in Bezug auf die Thematik abgeben. Als Kriterium galt vorrangig die kulturpolitische Komponente, also die Relevanz des Werkes für Region und Bevölkerung. Der 1. Schwarzautaler Kunst- und Kulturpreis erging an Eva Helene Stern für ihre Installation sowie ihre interaktive Nähperformance von Heupölstern. * kig! – Laden Kultur in Graz (kig!) Kontakt: KiG! Kultur in Graz * Djane Audia lädt zum Tanz Eröffnung: 31. August 2012, 17:00 Uhr Eröffnung KünstlerInnen- und Werkverzeichnis (i.a.R.) Claudia Czimek | Expedition I Coléopteres Claudia Czimek | Expedition II Bulle-Coquillage Gehämmerte Naturstudien von Forschungsaufenthalten am Land zur Kupferzeit. Darunter die bisher unbekannten Mühlviertler Laufkäfer, die sich aufgrund ihrer schnellen Fortbewegung rasant verbreiten. Zu den neuesten fetsgehämmerten Entdeckungen zählt der Schwarzauer Wasserblasenläufer, der unweit der Mühle gefunden wurde. http://www.claudiaczimek.com
Video/Soundinstallation Die Dinge sind meistens nicht so und so auch nicht. Des fotogenen Gedächtnis‘ Mikro- und Paralleluniversen. Symbiose Nr.01: ‚White Eagle.‘ Ein Suchbild mit Hintergrundgedanken zur Motivation zur Konzentration. Gut Ding bracht Weile. – Traditional Things ain’t what they used to be. – Duke Ellington Ausgehend von der Musik im weiteren Sinne beschäftigt sich das Fotogene Gedächtnis mit Zeitmanipulation abseits vom Loop. Je nach Situation und Anspruch finden die Präsentationen im Rahmen von Konzerten, Ausstellungen oder Fenstern statt. http://cowudders.mur.at/dasfotogenegedaechtnis
Installation Diese ideologisch dem Bauhaus nahe Gruppe, war politisch links und am aktiven Widerstand beteiligt. Viele Mitglieder wurden hingerichtet oder kamen ins Konzentrationslager. www.andreasheller.at
Collage Es gibt Menschen, die sagen, sie sind gern allein im Auto unterwegs, weil sie dann ihre Ruhe haben. „Es ist nicht irritierend, zu sein, wo man ist. Es ist nur irritierend, zu denken, man wäre gern irgendwo anders.“ John Cage, Silence. (S. 22/S.24, Suhrkamp, übersetzt von Ernst Jandl) Walking Papers sind Ausdrucke von Ausschnitten aus Openstreetmap, das freie OnlineStraßen- und Landkartenprojekt. http://osm.org/ http://renitentia.mur.at
Schauplatz I – III Schauplatz I – III Anleitung: Suchen Sie die silber-blaue Markierung in der Landschaft. Halten Sie die transparente Folie mit gestreckten Armen so vor sich, dass die schraffierte Linie mit dem silber-blauen Band deckungsgleich ist – Idyllische Landschaft entpuppt sich als Schauplatz. Der Ausflug in die Natur dient dem Stadtvolk zu Erholung und Augenweide, idyllische Szenerien vermitteln den Eindruck unendlicher Glückseligkeit. Das Leben am Land erzählt andere Geschichten. Mittels einer transparenten Folie, die zwischengeschoben wird, entsteht ein virtueller Raum, der Einblick in diese Geschichten möglich macht. IEFS thematisieren in ihrer Arbeit keine Einzelschicksale, sondern verweisen auf allgemein wahrnehmbare Phänomene und Konfliktsituationen. www.iefs.at
Video Das Künstlerinnen-Duo RESANITA beschäftigt sich mit temporären Eingriffen in den urbanen Raum, mit nomadischen, kollektiven Prozessen, unterschiedlichsten Formen der Nature Art sowie Performances, die in subjektiven Mythen und feministischen Haltungen wurzeln. http://resanita.at
Installation Material: verschiedene Textilien, Füllung, Gummiringe Gebilde aus Möglichkeit und Zeit- ‚Wie ist die Befindlichkeit des Landes?‘ (Liedzeile aus: „Die Befindlichkeit des Landes“, Einstürzende Neubaueten, Album: Silence is sexy) www.evahelenestern.com
„Mike, The Headless Chicken“, lebte 18 Monate ohne Kopf Mitte der 1940er Jahre in Colorado, USA. In dieser Zeit war er ein Star auf z.B. Jahrmärkten, gutbezahlt und hochversichert. Edda Strobl | Das Land und seine Bewohner. Eine erste Annäherung. Auf bestimmte (unhaltbare) landwirtschaftliche Zustände in der Region referenzierend – Massentierhaltung (Hühner, Schweine) und die damit verbundene Monokultur Mais – zeigt Edda Strobl Zeichnungen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Dieses auch als Verbeugung vor dem VGT und seiner unermüdlichen Arbeit. eddastrobl.mur.at, comics.tonto.at
Erkundung
Installation
Zusätzliche Arbeiten zur Finissage von: Christian Großschädl | Der gesteinigte Christus Installation Olivia Penner | vorne hinten Installation Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Mit freundlicher Unterstützung von: Land Steiermark Kultur, Gemeinde Schwarzau, FF Schwarzau, Comelli Ziegel, Dank an: Bgm. Ing. Franz Großschädl, Bgm. Stv. Rosa Hirschmann, Herbert Schögler, Christian Großschädl, Fam. Luis Putz sen. und jun., Frieda Kleindienst, Kathi Velik, Bernd Heinrauch, sowie an alle KünstlerInnen und Beteiligten! |